Leserbrief am 12. Juli 1996 als Reaktion auf den Beitrag eines Univ.-Prof. Dr. M. unter der Behauptung "Die Liturgiereform muß erst verwirklicht werden":

Ein wichtiger Hinweis, bevor Du liest: Leserbriefe können eine Thematik meist nicht wirklich in der nötigen Ausführlichkeit mit allen Blickwinkeln und möglichen Argumenten abdecken - zudem sind sie aufgrund einer bestimmten Antwort auf eine bestimmte Kritik oder Fragestellung von vornherein immer der Gefahr einer momentanen Einseitigkeit ausgesetzt, dies muß bei Durchsicht jeglichen Leserbriefes immer im Auge behalten werden. Padre Alex


>> Prof. Dr. M. schreibt, "die Konzelebration hat, gottlob, die früheren 'Privatmessen' abgelöst." Diese Auffassung kann so nicht stehen bleiben. Erstens sind die sog. "Privatmessen" in der katholischen Welt Gott sei Dank noch nicht vollständig verloren gegangen. Und zweitens gibt es auch heute keinen rechtmäßigen Konzelebrationszwang!

Im gültigen lateinischen Kirchenrecht heißt es nämlich u. a.: "Dem einzelnen Priester ... bleibt die Freiheit unbenommen, die Eucharistie einzeln zu feiern" (Can. 902). Und "die tägliche Zelebration wird eindringlich empfohlen, auch wenn eine Teilnahme von Gläubigen nicht möglich ist" (Can. 904). Entgegen der heute manchmal praktisch-widerrechtlich aufgezwungenen Konzelebration bleibt also das Ideal der liturgischen Tradition zweifellos die tägliche Einzelzelebration. Außerdem müßte endlich darüber ehrlich gesprochen werden, ob nicht die zu häufigen Konzelebrationen neben dem Rückgang von dargebrachten Heiligen Meßopfern ein Absinken der Zelebrationskultur mit sich gebracht haben.

Mit freundlichen Grüßen <<


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(Padre Alex)