Leserbrief am 25. Juli 1997 als Reaktion auf den Beitrag eines Lesers ("Frei von Schuld und jeglichen Fehlern?") unter dem Titel "Es gibt keine doppelte Wahrheit":

Ein wichtiger Hinweis, bevor Du liest: Leserbriefe können eine Thematik meist nicht wirklich in der nötigen Ausführlichkeit mit allen Blickwinkeln und möglichen Argumenten abdecken - zudem sind sie aufgrund einer bestimmten Antwort auf eine bestimmte Kritik oder Fragestellung von vornherein immer der Gefahr einer momentanen Einseitigkeit ausgesetzt, dies muß bei Durchsicht jeglichen Leserbriefes immer im Auge behalten werden. Padre Alex


>> Die Kritik Herrn Dr. D.s erinnert mich an das beliebte Vorurteil, als ob jene, welche die katholische Glaubens- und Sittenlehre überzeugt verkünden, nicht auf den seelsorglichen Einzelfall eingehen könnten. Eingehen auf den Einzelfall unter Verzicht auf die Wahrheit wäre jedoch Verrat am Auftrag Jesu Christi, der in keinem Fall von der Wahrheit dispensiert hat, sondern sprach: "Geh hin, und sündige nicht mehr!" (Joh 8,11) Wenn jedoch immer häufiger Sünde nicht mehr als Sünde erkannt und zugegeben werden will und wenn sich schließlich z. B. jeder öffentlich in schwerer Sünde Verharrende "sein Recht" schüfe, könnten wir das Kirchenrecht sogleich in den Müllkorb werfen. Sicherlich, die Gesamtkirche ist unzerstörbar, aber der konkrete Schaden für das kirchliche Gemeinwohl wäre groß. Ein Rechtsstaat jedenfalls könnte m. E. keinen Tag überleben, würden alle Bürger einer ähnlichen Unrechtslogik anhangen.

Mit freundlichen Grüßen <<


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(Padre Alex)